2.3

Wasserverschmutzung


Abbildung 27: Wasserqualität, 2016
Quelle: https://www.eea.europa.eu/soer-2015/europe/freshwater#tab-based-on-indicators

Langjährige Investitionen in das Abwassersystem und eine bessere Abwasserbehandlung gemäß der Richtlinie über die Behandlung von kommunalem Abwasser, zusammen mit den nationalen Rechtsvorschriften, haben zu einigen bemerkenswerten Verbesserungen geführt. Europas Gewässer sind heute viel sauberer als vor 25 Jahren als große Mengen von unbehandeltem oder teilweise behandeltem städtischem und industriellem Abwasser in Gewässer eingeleitet wurden.

Ungefähr die Hälfte der Flüsse und Seen in Europa ist immer noch verschmutzt. Dies hat eine Umweltprüfung trotz eines 15 Jahre alten Ziels, alle Gewässer des Kontinents bis 2015 zu einem guten ökologischen Zustand zu führen, ergeben.

Zu den schlimmsten Verschmutzern gehören Deutschland und die Niederlande, wo mehr als 90% des Süßwassers keinen guten ökologischen Zustand erreicht haben (siehe Tabelle unten). Als Gewässer mit gutem Zustand gelten solche, die nur geringfügig von "ungestörten" Referenzbedingungen abweichen, welche auf Messungen chemischer Schadstoffe wie Nitrate beruhen. Einschließlich, biologischer Indikatoren wie der Häufigkeit von Köcherfliegen und anderen wirbellosen Tieren in Flüssen und der physischen Beschaffenheit der Flüsse. Auch ob ein Fluss sich beispielsweise in einem frei fließenden, naturnahen Verlauf befindet oder von Strukturen wie Wasserkraftwerken beeinflusst wird.

Verschmutzungen durch Landwirtschaft und Verstädterung haben die meiste Schuld. "Europa war nicht sehr gut darin, Dünger aus der Tierhaltung loszuwerden oder den Düngereinsatz zu reduzieren", sagt Bruyninckx. Die Urbanisierung führt zu Veränderungen in der Flächennutzung, da landwirtschaftliche Weiden und Wälder in Bergbau- und Baustellen umgewandelt werden.